Tag 11

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Nach der langen Nacht in Dublin geht es am nächsten Morgen schon um 7:00 Uhr los. Der Rallye1000 Tross muss die erste Fähre zurück nach England erwischen, und die wartet selbst auf solche Prominenz wie die Rallye1000 Fahrer und ihre Rennboliden nicht. Die Teilnehmer schaffen es durch die schon so früh am Morgen volle Stadt und erreichen den Hafen rechtzeitig zum Check In.

Bei der Fähre handelt es sich, ganz dem Stil der Rallye entsprechend, um eine Speed-Boot-Fähre mit besonders wenig Platz in den Parkdecks. Dementsprechend muss der Monstertruck von Team 4 (Tuschl/Tuschl) selbstredend wieder zu den LKWs, um das Boot nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, möglichst mittig abgestellt werden. Schon in der Hafenausfahrt werden dafür die normalen Fähren einfach stehen gelassen, und mit Top Speed geht es auf die fast 120 Kilometer lange Überfahrt ins Britische Holyhead. Die Teilnehmer nutzen die ca. 2 Stunden andauernde Bootstour hauptsächlich zum scheintot an Deck rumzuliegen und die Strapazen von letzter Nacht auszukurieren.

Wieder festen Boden unter den Füßen, geht es dem Navigationsteam 1 (Burckhardt/Bertsch) folgend mit gewohnt hohem Druck nach Vorne gen Süden. Die Strecke führt durch beeindruckende Schiefersteinbrüche, die als Kulisse für jegliche Herr der Ringe Film hätte herhalten können. Vor allem der stark vorwärts wollende Schaguar von Team 3 (Pfeuffer/Riesbeck) fällt auf. Wahrscheinlich wurde die neue Schiebermütze von Pilot Riesbeck von der betagten Katze erkannt und hat den sonst verborgenen Sportmodus freigeschaltet.

Zum Tankstopp schafft es das Navigationsteam (Burckhardt/Bertsch) sympathischerweise die wohl kleinste Tankstelle im Umkreis von 1000 Meilen ausfindig zu machen. Entsprechend lange dauert der Tank- und Bezahlvorgang von 7 durstigen Fahrzeugen an 2 Zapfsäulen. Dafür entschädigt ein E12 M535i im Hinterhof.

Weiter geht's durch die engen, mit Steinmauern umrahmten Straßen von Wales. Die Aussprache der größtenteils aus den Buchstaben C, W und Y bestehenden Ortsnamen wird hervorragend über Funkt durchgegeben. Man spreche Beispielsweise mal den Ort Cwymllynfell aus.

Der erste Highlight Abschnitt ist der Devils Staircase genannte Abergwesyn Pass. Dieser wird in gewohnter Manier sportlich genommen, und bei der Abfahrt folgt die Quittung. Die hinteren Fahrzeuge melden per Funk einen extremen Bremsgestank. Sofort fällt der Verdacht auf den Rennrenault von Team 33 (Schupp/Hanrath), an dem seit einigen Tagen extreme Brummgeräusche von der Hinterachse inzwischen die Sportabgasanlage im Innenraum übertönen. Bei einem Stopp in der Abfahrt wird aber der Monstertruck von Team 4 (Tuschl/Tuschl) mit seinen amerikanisch vollkommen unterdimensionierten Bremsen als Verursacher identifiziert. Die Bremsanlage vorne rechts qualmt, stinkt und hat die Felge auf Ofentemperatur vorgeheizt. Mit der Motorbremse geht es gemächlich und unter ständiger Beobachtung weiter.

Bevor es zum nächsten Highlight dem Black Mountain Pass geht, schlägt dann allerdings doch der Burckhardtsche Kreiseleffekt zu. Diesmal jedoch mit einem beachtlichen Umfang von schlappen 20 Kilometern. Durch die enorme Strecke, die das Navigationsteam den Konvoi im Kreis führt, dauert es einige Zeit, bis die folgenden Fahrzeuge überhaupt merken, dass sie sich in einem Burckhardtschen Kreisel befinden. Doch als sich die „Waren wir hier nicht eben erst?!?" Funksprüche häufen, ist das Phänomen schnell erkannt. Noch einmal am Hotel Kathedrale vorbei und schon kann das Naviagationsteam 1 (Burckhardt/Bertsch) seinem ständigen Drang Kreise zu ziehen wiederstehen.

Am Blackstone Pass lassen der angeschlagene Jeep von Team 4 (Tuschl/Tuschl) und die zwar nach vorne, aber so gar nicht um die Ecke, über holprige Straßen, oder irgendetwas anderes als geradeaus wollende, auf wackeligen Beinen stehende Straßenkatze von Team 3 (Pfeuffer/Riesbeck) etwas federn, schließen aber bald wieder zum Rest auf. Der BMW der V8 Kobolde von Team 99 (Haigis/Deißer) fällt derweil durch einen extremen Sturz hinten rechts auf. Die Ursache konnte jedoch nicht gefunden werden.

Den Abend verbringen die Rallyeteilnehmer, nach einer kleinen Planänderung in Swansea, in einem äußert idyllischen Hotel in der Größe eines Schuhkartons mit 8 Zimmern auf 7 Stockwerken und ganzen 2 Toiletten sowie Duschen. Der nächste Morgen kann kommen.

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