Tag 2
Ein nervenaufreibender zweiter Tag liegt hinter den Teilnehmern der Rallye1000. Pünktlich um 8.00 Uhr geht es in Turin los. Alle Teams und nach einer morgentlichen Quickfix-Maßnahme auch wieder alle 7 Hupen (der Renn-Peugeot verfügt standesgemäß über zwei) melden sich zum Dienst. Die Navigation und Führungung des Feldes übernimmt für den heutigen Tag Team 88 (Pfeuffer/Gebert). Die erste Herausforderung ist der 3-spurige Kreisverkehr voller fahrwütiger Italiener, der über die Nacht noch Team 15 (Burckhardt/Bertsch) als Parkplatz gedient hat. Durch das Turiner Verkehrschaos geht es weiter Richtung Süden.
Hier wird auch die erste „Wenn ich Sie wäre"-Challenge über Funk von Team 33 (Schupp/Hanrath) ausgegeben und Team 18 (Heidler/Merkt) sichert sich den Zuschlag. Sie müssen bis 24:00 Uhr aus dem Hotel mitgebrachte Einwegbadehauben tragen. Als dem Team bewusst wird, dass dies im Konflikt mit dem Verdeck-offen-fahren steht, ist es schon zu spät. Bei nicht erfüllen gibt es statt der erhofften 5 Punkte satte 5 Punkte Abzug! Herausforderung angenommen.
Vor dem nächsten Supermarkt wird die gestrige Tages-Challenge „Autoschieber" nachgeholt. Die Teams müssen die Fahrzeuge über eine definierte Strecke auf Zeit schieben. Der Leistungsgewicht optimierte Renn-Peugot kann hier seine Potentiale voll ausspielen und Team 18 (Heidler/Merkt) holt sich bei gefühlten 30°C im Schatten den Sieg. Weiter geht's Richtung Französischer Grenze.
In einem verlassenem Wintersportort wird die heutige Tages-Challenge durchgeführt: „Fliegender Wechsel". Die Teams müssen durch ein Tor mit beliebiger Geschwindigkeit einfahren, zum Stillstand abbremsen, einen Fahrerwechsel mit geschlossenen Fenstern, Türen und Dächern durchführen ohne das Fahrzeug zu verlassen, sich wieder anschnallen und durch das Zieltor fahren. Team 15 (Burckhardt/Bertsch) konnte mit satten 1,2 Sekunden Abstand zum zweitplatzierten Team 88 (Pfeuffer/Gebert) souverän die Punkte abstauben.
Von Limone aus, ging es durch eine beeindruckende Schlucht zur Küste. Ziel: Monaco. Nach einem Tankstopp in den Hängen von Monaco, dann das Notfallfunsignal über Funk „PANPAN, PANPAN" von dem zu der Zeit an Position 4 fahrenden Lancia Turbo von Team 33 (Schupp/Hanrath). Fahrzeug bei voller Fahrt ausgegangen und nicht mehr zu starten. Anlasser orgelt aber kein Start möglich. Mit Hilfe der anderen Teams wird der Lancia gegen die beachtliche Steigung an den Seitenstreifen geschoben, um die enge Fahrbahn wieder frei zu machen. Das Problem kann nicht klar identifiziert werden, vielleicht Benzinpumpe? Der AVD wird benachrichtigt und nach einer Stunde taucht ein Abschleppwagen von zwei äußert dubiosen Franzosen auf, die selbstredend keiner anderen Sprache mächtig sind, auf. Nach kurzer Bestandsaufnahme wird der Delta huckepack genommen. Mit abenteuerlichem Tempo versuchen Team 34 (Tuschl/Tuschl) und Team 11 (Fiedler/Grabowski) mit den haverierten Piloten Schupp und Hanrath an Bord dem immer weiter in die Pampa rasenden Abschleppwagen zu folgen. Das Ziel: ein in die Hänge geschlagener, riesiger Autofriedhof... vertrauenserweckend. Carlos und Kumpanen machen sich an die Arbeit. Nach ca. einer Stunde: der Lancia läuft wieder!!! Die Elektrik der Zündanlage war's. Italiano vero. Mit einer Ersatzsicherung ausgestattet machen sich die drei Teams auf, um zu den anderen, bei Monaco wartenden Teams zu stoßen.
Ganze 100 Meter.
Motor aus, gleiches Fehlerbild. Leider auch 30 Höhenmeter unter der „Werkstatt"-Einfahrt. Sicherung wieder durch. Ersatzsicherung rein und erneut starten. Diesmal geht sie direkt durch. Zufälligerweise kommt Carlos mit seinem Abschleppwagen vorbei und steigt fluchend aus. Mit 3 weiteren Sicherungen für die 100m schickt er den Delta zurück zu seinem Chefmechaniker. Dort fragende Blicke... Nach einer weiteren Stunde heißt es dann plötzlich: der Mechaniker will Testfahren. Also gut, Schupp mit an Bord und Feuer. Mit halsbrecherischem Tempo geht es die enge Hausstrecke in Serpentinen hoch und runter. Der Mechaniker grinst und der Delta läuft. Härtetest bestanden. Auf zu den anderen!
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit wird das Ziel Montpellier per Autobahn angefahren. Ermöglicht durch 3 High-Speed-Übergaben von Ladekabeln auf der Autobahn der Teams 11 (Fiedler/Gaborwski), 18 (Heidler/Merkt) und 33 (Schupp/Hanrath) kann am Zielort eine Absteige gesichert werden. Um 24.00 Uhr checken alle Teams ein und Team 18 (Heidler/Merkt) darf sich von seinen Badekappen trennen: +5 Punkte.