Tag 2

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Nach dem turbulenten ersten Tag gestern, geht es an Tag Zwei wieder pünktlich um 08:00 Uhr abfahrbereit an den Autos los. Da eine Verzögerung mit Minuspunkten geahndet wird, will sich natürlich kein Team die Blöße geben und gleich am zweiten Tag derart negativ auffallen. Team 1 (Burckhardt/Bertsch) kämpft relativ lange mit ihrem neuen Wurfzelt, kapituliert dann jedoch um es auf ein Mindestmaß zusammengestaucht kurzerhand in das Heck ihres Seat Cordoba Kombis zu pressen. Team 34 (Schneider/Wermke) verteilt die freundlicherweise von ihrem Hauptsponsor SALT AND PEPPER zur Verfügung gestellten blauen Sonnenbrillen, in der Hoffnung, dass wir sie eventuell heute brauchen. Die Navigation für den heutigen Tag übernimmt Team 99 (Haigis/Deißer) in ihrem V8 BMW, der am Vortag zwar durch kernigen Sound, jedoch einem Spritverbrauch knapp über dem Niveau eines Seat Cordobas auffiel.

Die erhofften 25 Punkt für den meisten Durchschnitts-Kraftstoffverbrauches rückt damit in weite Ferne. Der Einzige, der dem Seat von Team 1 (Burckhardt/Bertsch) bei den 25 Punkten für den geringsten Spritverbrauch noch gefährlich werden könnte, der Rennclio von Team 33 (Schupp/Hanrath), schoss sich mit 10 Liter auf 100km auf der Nordschleife selbst ins Aus.

Los geht es über die Autobahn nach Dünkirchen, um auf jeden Fall die gebuchte Fähre zu erwischen. Da das Auswärtige Amt vor umfassenden Grenzkontrollen an allen französischen Grenzen gewarnt hat, wird extra auf das Fahren über Landstraßen verzichtet. Je näher die Grenze kommt, um so nervöser werden die Teams. Der Ein oder Andere sieht sich schon seinen bis unters Dach bepackten Rennboliden für die Spürhunde komplett ausräumen. Doch es kommt anders: von Kontrollen keine Spur. Die Teilnehmer bekommen nicht mal mit, dass sie die Grenze schon überschritten haben und finden sich vor dem Fährhafen Dünkirchen wieder. Die nun bis zur Abfahrt gewonnene Zeit nutzen die Teams um in der Warteschlange die feucht bepackten Fahrzeuge komplett auszuräumen, Zelte und Handtücher trockenen zu lassen und für ein herzhaftes Frühstück. Bei dem Anblick verwundert es dann auch nicht, dass die Teilnehmer so mehr Aufmerksamkeit bekommen als die Horde alter britischer Roadster aus Hamburg in der Nachbarschlange. Fleißig stehen sie Rede und Antwort für die interessierten Mitwartenden. Als es dann endlich so weit ist, und sich die Rallye1000 das erste Mal in ihrer jungen Geschichte auf eine Fähre begibt werden die Teams voneinander getrennt: Die Ausmaße des Cherokees mit Dachzelt von Team 4 (Tuschl/Tuschl) sprengen das Fassungsvermögen des PKW-Decks der Fähre, sodass der Ami in der ersten Reihe des LKW Decks geparkt werden muss. Eine flasche Bewegung der Fähre, und Schwubbs, wäre er im Meer versunken. Dieses Schicksal bleibt Team 4 (Tuschl/Tuschl) jedoch glücklicher (oder unglücklicher) Weise erspart.

Im Verkehrschaos nach der Landung in Dover verlieren sich zwar die Teams, können aber nach kurzer Zeit wieder gemeinsam den Weg nach London vorsetzen. Zwischendurch wird die von gestern noch nachzuholende Challenge „Don't drink and Drive" nachgeholt werden. Die Teams müssen über eine bestimmte Strecke eine bis zum Rand gefüllte Malerwerkstadt-Eckardt-Tasse aus dem Fenster halten und dabei möglichst wenig Wasser verschütten. Wie auch im Vorjahr kann hier das Team 1 (Burckhardt/Bertsch) mit einem ruhigen Händchen überzeugen und sichert sich die 25 Punkte.

Am Abend erreicht der Konvoi das zentral gelegene Gästehaus in Golders Green und landet durch Zufallsauswahl in einem exzellenten Türkischen Restaurant. Mit dem Wissen, alle von Forest Gump aufgezählten Formen und Arten des Regens an nur einem Tag live erlebt zu haben, begeben sich die Teilnehmer in die wohlverdiente Nachtruhe.

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