Tag 7

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Als an Tag 7 über dem idyllischen Camingplatz im Glen Nevis Tal die Sonne aufgeht und das Dämmerlicht der Nacht verjagt, erwartet die Rallye1000 Teilnehmer und vor allem Team 1 (Burckhardt/Bertsch) eine Überraschung. Über Nacht hat sich der Seat Cordoba Vario (!) von Team 1 (Burckhardt/Bertsch) in das Gewand der weltberühmten Rallye-Ikone, den Seat Cordoba Vario (!) RS geschmissen. Das schnittige Zielflaggenmuster und die stolzen VARIO Schriftzüge an den Seiten betonen die offensichtlich vom blinden, einarmigen Bruder des italienischen Virtuosen am Zeichenbrett Pini Farina entworfene, sportlich und zeitlos-elegante Karosserieform des Seat Cordoba Vario (!) RS. Der auf das Dach geschnallte Reifen des Schaguars von Team 3 ( Pfeuffer/Riesbeck) tut sein übriges zur Rallyeoptik der kuhfladen-grüne Fahrmaschine. Die Quelle der uns zugespielten Bilder der nächtlichen Aktion, können wir zum Schutz von Team 33 (Schupp/Hanrath) an dieser Stelle nicht verraten.

Dem Navigationsteam 77 (Bader/Zozin) folgend geht es von Glencoe aus die A82 runter. Die Landschaft an dieser Straße ist so beeindruckend, dass jüngst auch Hollywood auf sie aufmerksam wurde: Im James Bond Film „Skyfall" fährt 007 in seinem Aston Martin DB5 exakt diese Route in seine schottische Heimat. Die Rallye1000 Fahrzeuge stehen in diesem Panorama dem silbernen Engländer selbstredend in Nichts nach.
Bei einem Zwischenstopp spricht Team 33 (Schupp/Hanrath) ihre nächste „Wenn ich Sie wäre"-Challenge aus: das annehmende Team darf den Rest des Tages jeden, auch die Nicht-Teilnehmer der Rallye1000 nur noch mit dem Namen „Eddy" ansprechen und auch die Teams heißen fortan nur noch Team Eddy. Das Team 34 (Schneider/Wermke) nimmt die Herausforderung an.
Eine weiteren „Wenn ich Sie wäre"- Challenge kommt vom 7er BMW V8 Team Eddy (Eddy/Eddy), die von Team Eddy (Eddy/Eddy) auf 5er BMW Kombi angenommen wird. Die beiden Piloten müssen in Belfast für jedes Team einen Belfast-Sticker für die Rallye1000 Fahrzeuge besorgen. Die weitere Kommunikation mit dem fröhlich weiter funkenden Bauarbeiter-Benz-Team Eddy (Eddy/Eddy) gestaltet sich als etwas kompliziert...
Das Navigationsteam 77 (Bader/Zozin) findet die Zufahrt zu einem alten, verlassenen Flugfeld und die Location für die gestrige Tageschallenge „Shoot & Drive" ist gefunden. Auch der herbei eilende Golfwagenfahrer vom naheliegender Golfresort ist schnell beschwichtigt, dass keine ¼ Meilenrennen gefahren werden sollen. Die Teilnehmer müssen auf Zeit einen Parcours abfahren wobei der Beifahrer mit der offiziellen Rallye1000-Wasserpistole Becher umschießen muss. Reifen quietschen, Staub wird aufgewirbelt und der V8-Sound schallt über das verlassene Flugfeld; Team 88 (Haigis/Deißer) holt sich den Tagessieg. Dann passiert es: beim Rangieren rutscht dem Bauarbeiter Team Eddy (Eddy/Eddy) tatsächlich doch ein Name heraus... Challenge verloren und bittere 5 Minuspunkte auf dem Konto.
Der Seat Cordoba Vario (!) RS von Team 1 (Burckhardt/Bertsch) bekommt zwischenzeitlich einen RS 4.0 Schriftzug verpasst, wobei unklar bleibt, wofür die 4.0 steht. Sind es 4 Liter Fassungsvermögen der Reserveradmulde? 4 Liter Verbrauch auf 1.000 Kilometer? Es wird wohl für ewig ein Geheimnis der Seat Rennsportingenieure bleiben.
Bevor die Teilnehmer mit der Fähre nach Nordirland übersetzen wird die aktuelle Tageschallenge „Parkrempler" durchgeführt. Die Teilnehmer müssen, beide Piloten im Fahzeug sitzend, rückwärts möglichst dicht an ein Hinderniss ran fahren, ohne es zu berühren. Als Sieger der letzten Challenge macht Team 99 (Haigis/Deißer) mit ihrem V8 den Anfang. Langsam tasten sie das böse fauchende Ungetüm heran. Bei 38 cm Entfernung verlässt sie der Mut, was nur für den 7. Platz reicht. Allerdings schätzen alle Teilnehmer den Abstand als viel geringer ein, als sie dann tatsächlich stehen. Die Symbiose aus Mensch und Maschine des Team 1 (Burckhardt/Bertsch) auf ihrem Seat Cordoba Vario (!) RS 4.0 zahlt sich auch bei dieser Challenge aus. Bei nur 10 cm Abstand bringen Sie den Supersportwagen zum stehen und holen sich den Tagessieg.
Mit der Fähre erreicht der Rallye 1000 Tross Larne in Nordirland. Über die Autobahn geht es die letzten 40 km des Tages nach Belfast. Hier ist der Pannen-Schaguar von Team 3 (Pfeuffer/Riesbeck) plötzlich in seinem Element: Die Straße ist topfeben, ohne jegliche Bodenwellen, es geht geradeaus, Lenkbewegung sind nur zum Nachkorrigieren des schwammigen Geradeauslauf des Engländers erforderlich und Bremsen muss man auch nicht. Das sind die Stärken dieses Straßenkreuzers: Geradeausfahren! Mit breitem Grinsen im Gesicht lässt Team 1 (Pfeuffer/Riesbeck) die 245 Pferde, oder zumindest den Bruchteil, der davon noch lebt, antraben. Immerhin bis zur nächsten Kurve...
In Belfast angekommen sind die Rallye1000 Teilnehmer vollkommen underdressed. Die Bewohner haben sich allesamt feinstens herausgeputzt, wobei der Anteil an Damen mit hochhackigen Schuhen, jedoch ohne die geringste Fähigkeit darin auch nur 2 Meter laufen zu können, geradezu beeindruckend ist. Die Teilnehmer sind froh, als sie dann doch noch in ein Lokal herein gelassen werden und genießen Libanesische Gerichte mit selbst mitgebrachtem Wein. Der Abend klingt in einem der vielen Pubs mit Livemusik aus, wo um 24 Uhr auch ein Geburtstagsständchen für einen der Rallyeteilnehmer gespielt wird.
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