Tag 8

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Als Team 33 (Schupp/Hanrath) am Morgen zu ihrem Fahrzeug kommt, erwartet sie eine böse Überraschung: die Sabotageaktionen von Mercedes-Rost-Racing Team 88 (Pfeuffer/Gebert) haben erneut den Italiener getroffen. Der Lancia ist vorne auf Ziegelsteine aufgebockt, die Felge liegt auf dem Dach der Hütte nebenan. Da Team 33 (Schupp/Hanrath) an dem Morgen jedoch Zeit zum Nachtapen des Tankhaltebandes eingeplant hat, kann der Lancia um 8:00 Uhr, wieder auf allen vier Rädern Abfahrbereitechaft melden. Zu dem von Team 88 (Pfeuffer/Gebert) erhofften Punktabzug wegen Aufhalten des Feldes kommt es somit nicht.

Der Rallyetross setzt sich, dem Navigation- und Führungsfahrzeug von Team 88 (Pfeuffer/Gebert) folgend, Richtung Madrid in Bewegung. Die Fahrzeuge werden in Parkhäusern abgestellt. Bis auf dem BMW Buckelwal von Team 34 (Tuschl/Tuschl). Die Parkhäuser der Spanier sind auf die Dimensionen des mit dem Tuschl-Landsitz beladenen Riesen nicht vorbereitet. Nach dem zwei Parkhäuser den Schwertransporter mit einer ausreichenden Durchfahrtshöhe anlocken, nur um wenige Meter später mit dem nächsten Schild die Weiterfahrt zu verwehren, wird der schwarze Gigant der Landstraße an der Oberfläche geparkt.
Eine schnelle Sightseeingtour, durch dass für seine Dimension extrem entspannte Madrid führt die Rallyeteilnehmer zum Königspalast. Spanien lässt sich wieder nicht Lumpen und fährt extra für die Rallye1000 eine Parade mit Reiterstaffeln und Kanonenkutschen auf. Um den Gastgeber nicht in Verlegenheit zu bringen, schauen die Teams souverän darüber hinweg, dass eins der Pferde ziemlich unrund und offensichtlich nur auf drei Zylindern läuft. Bei einem zweiten Ross ist scheinbar die Sicherung des zündsystems durchgebrannt, weshalb der Reiter zu Fuß unterwegs ist. Die Rallyeteilnehmer zeigen den Kanonenkutschern noch schnell den Weg nach Gibraltar, um zukünftige Passprobleme vonn Getriebeheike zu beheben und gehen weiter auf Entdeckungstour. Nach dem Mittagessen geht es dann weiter in den Norden Spaniens.
Team 88 (Pfeuffer/Gebert) überzeugen durch eine hervorragende Streckenwahl. Die kurvenreiche Route wird in sehr sportlichem Tempo genommen und Felswände und Schluchten fliegen an den Teilnehmern vorbei. Die Tankanzeigen lernen auch wieder das laufen, so dass die nächste Tankstelle angefahren wird. Das Panorama mit den darüber drohnenden Gewitterwolken ist atemberaubend und lädt zu einem weiteren Gruppenbild ein. Die Begeisterung von Tankstellenbesitzer Carlos Demendos und seiner Gattin Carola Muchaspolicias über unser Erscheinen ist grenzenlos und Team 33 (Schupp/Hanrath) bekommt feierlich eine lokale Tiefkühlwurst für das gesamte Fahrerfeld überreicht. Dieser Euphorie ist es wohl auch zuzuschreiben, dass als der Rallyetross durch das von zahlreichen Polizisten besiedelte Niemandsland weiter donnert, die Luft von einem herrlichen Benzingeruch gedrängt ist. Auf der kurvigen Strecke verteilt der Lancia Delta von Team 33 (Schupp/Hanrath) in Linkskurven die wertvolle Flüssigkeit gleich schwallweise! Der spanischen Eigenart seiner Berufsgruppe folgend entreißt Demdeo den Teilnehmern die Hoheit über den eigenen Tankvorgang und macht sich an den Fahrzeugen zu Schaffen. Seinem Namen alle ehre.erweisend wird kurzerhand der Schraubverschluss des Deltas offen gelassen und die Klappe darüber verschlossen. Team 88 (Pfeuffer/Gebert), des lamentieren nicht müde werdend, vermutet mal wieder Absprache zur Fälschung des Durchschnittverbrauches für die Tankchallenge.
Den ersten Regen seit Start der Rallye, der gleich sintflutartig Auftritt, überstehen die Team trotz teilweise nicht voll funktionsfähiger Scheibenwischer gut.
Zur Belohnung gibt es zum Abendessen vorzügliche Steaks in einem kleinen Restaurant in Zaragoza.
Die Tages-Challenge "Stopp!" wird als Nacht-Challenge auf dem Campingplatz, wo die Teilnehmer aufgrund des Dauerregens in überdachte Behausungen gezogen sind, durchgeführt. Die Teams müssen mit einem Versuch exakt 2 m vor einer Wand stehen bleiben. Der Fahrer von Team 15 (Burckhardt/Bertsch) ist zu so später Stunde noch in einer ausgezeichneten Verfassung und bringt den Silberblick-Tuning-BMW mit 2,16 m am nächsten zum Stillstand.

Die Pyrenäen warten.

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