Tag 9

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An Tag 9 steht die Überquerung der Pyrenäen auf dem Tagesplan. Noch auf dem Parkplatz des Campingplatzes dürfen die Teilnehmer ein extrem seltenes Naturschauspiel bewundern. Das erste Mal, seit Kauf des Fahrzeuges, scheitert Burckhardt nicht routinemäßig beim Öffnen der nicht-funktionsfähigen Fahrertür des Silberblick-Tuning BMWs. Die zum Türgriff fahrende Hand hält diesmal auf halben Weg inne, ein souveränes Lächeln und mit Hilfe des Schlüssels lässt Burckhardt das Fahrerfenster herunter fahren. Der schnelle Griff ins Fahrzeuginnere und die Fahrertür ist offen. Das Teilnehmerfeld applaudiert. Versuch Nummer 456 konnte somit tatsächlich ohne fluchen beendet werden.

Durch diesen Erfolg hoch motiviert, übernimmt Team 15 (Burckhardt/Bertsch) die Navigation für den heutigen Tag. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für eine Frühstückspause leiten sie den Konvoi durch verlassene Geisterdörfer am Fuße der Pyrenäen. Die willkommene Pause nutzt Team 33 (Schupp/Hanrath) um an dem gerissenen Tankhalterband vom schwächelnden Panzertape auf eine Kabelbinderlösung umzusteigen. Diese sollte die Pyrenäen überleben.

Der Cole du Somport erweist sich als überraschend unspektakulär, sodass Team 15 (Burckhardt/Bertsch) unmittelbar nach Überschreitung der französischen Grenze über verwinkelte Pyrenäenstraßen wieder zurück nach Spanien flüchtet. Die Straßen sind schmal, urig, feucht und der tiefhängende Nebel sorgt für die nötige Atmosphäre. Das Grinsen in den Gesichtern der Teilnehmer wird immer breiter.

Die kohlefaserverstärkten Radzierblenden der Leichtlaufräder des Rennpeugeot haben ihre Probleme der Hitze der Hochleistungsbremsanlage standzuhalten. Leicht aerodynamikoptimierte Verformungen sind die Folge.

Nachdem sich so das Feld eine gewisse Zeit in die Höhe geschraubt hat, steht die heutige Tageschallenge „Don't Drink and Drive" an. Die Fahrer müssen während einer kurvigen Strecke (3 km lang) ihre bis zum Rand mit Wasser gefüllte Malerwerkstatt-Eckardt-Kaffee-Tasse aus dem Fenster halten. Das Team, dessen Tasse am Ende den höchsten Wasserstand misst, gewinnt. Auf ca. halber Strecke bekommt die Rallye1000 überraschend Zuschauer. Eine Herde Kühe kommt dem Konvoi entgegen und verhindert das Weiterkommen. Die Begeisterung der Wiederkäuer ist so groß, dass erste Begattungsversuche auf der einladenden Motorhaube von Team 15 (Burckhardt/Bertsch) gestartet werden. Als den Tieren bewusst wird, dass sie den Fortgang der Challenge behindern, kehren sie um und laufen parallel zu den Fahrzeugen. Trotz der Peepshow auf der Motorhaube beweist Burckhardt mit seinem berühmten, sanften Gasfuß und Bertsch mit dem ruhigen Händchen ihr Können und vergießen keinen einzigen Tropfen. Team 33 (Schupp/Hanrath) scheint im Gegenzug der Durst befallen zu haben, sodass sich jeder von ihnen einen großen Schluck aus der Tasse gönnt.

Weiter geht es über menschenleere, gut ausgebaute Passstraßen. Die langsam nervös werdend, auf ihren Einsatz wartende Getriebeheike verlagert ihr Gewicht auf der Rückbank des kleinen Rennpeugeots so unglücklich, dass sie zum einen das Laptop erdrückt und dem kleinen Franzosen einen Abstecher ins Grüne beschert. Die Piloten Heidler/Merkt tapen die Front des nun nicht mehr ganz so spurtreuen Rennsemmels schnell zusammen und weiter geht's.

Noch vor Sonnenuntergang erreicht das Feld den heutigen Zielcampingplatz mit einem weltklasse Panorama auf den Atlantik und die größte Wanderdüne Europas (Dune du Pyla). Nach dem gemeinsamen Grillen erklimmen die Teilnehmer die Düne und übertrumpfen sich gegenseitig mit gerade zu spektakulären 0,5 m-Sprüngen die Düne hinab.

Morgen geht es auf nach LeMans, wobei die Rallye1000-Teilnehmer beim Mitarbeitercamp des zuffenhausener Sportwagenherstellers und LeMans-Sieger in Spe leider draußen bleiben müssen. Es wird auf den Campingplatz Beauséjour ausgewichen.

„All right Guys!"

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